Der Pflanzen-Erlebnis-Pfad
Das begehbare sinnliche Erlebnis
Pflanzen wirken auf vielfältige Art und Weise. Ganz offensichtlich durch ihre Farbe und Form, sowie ihren Geruch. Aber auch durch ihre in unserer Tradition verwurzelte Symbolik, ihre energetische "Ausstrahlung" und nicht zu vergessen natürlich auch ihre Heilwirkung. Denn dies war über Jahrhunderte der Hauptzweck und Nutzen für die Bepflanzung.
Im Vergleich mehrerer Pflanzen nebeneinander fällt es den meisten Menschen deutlich leichter, die einzelnen Wirkungen zu spüren und zu unterscheiden. Das kann man zusätzlich noch dadurch fördern, dass man ganz bestimmte Anordnungen wählt. Und wenn diese selbst auch noch begehbar sind, man sich also quasi mitten drin bewegt, dann entsteht dadurch eine einmalige Wirkung und ein ganz besonderes Erlebnis.
Für solch eine begehbare Form bieten sich insbesondere in Bezug zu dem Ort, dem Garten von Schloss Fasanerie, vor allem zwei Formen an: ein Labyrinth und eine Spirale. Beide sind sehr energievoll und ihre Symbolik ist sowohl in der Mythologie als auch im Barock fest verwurzelt.
Das Labyrinth taucht in allen alten Kulturen auf. Sowohl als Fels- und Höhlenmalereien als auch in diversen Sagen. Am bekanntesten dürfte die kretische von Minotaurus und Theseus mit dem roten Ariadne-Faden sein. Auch in oder bei vielen christlichen Kirchen ist es (wieder) zu finden. Das berühmteste davon ist sicher das in der Kathedrale von Chatre. Aber auch so erfreut es sich vieler Orts wieder zunehmender Beliebtheit. Nicht nur wie in der Renaissance und im Barock in fast jedem Schlossgarten.
Dort wurden Beete und Pflanzenarrangements oft als Spirale angelegt.
Viele Entwicklungs- und Wachstumsprozesse laufen spiralförmig ab und man findet diese Form auch in der Natur sehr häufig wieder. Sei es bei der Anordnung der Samen oder Blütenblätter vieler Pflanzen, bei Widderhörnern oder Wasserstrudeln.
Man findet Sprialen auch in der Kunst und an alten Bauwerken, aber auch in der christlich-religiösen Tradition, zum Beispiel im Bischofsstab. Und in der Technik findet man diese Form ebenfalls häufig.
Für die Gestaltung beim Fürstlichen Gartenfest haben wir die Form einer gegenläufigen Doppel-Spirale gewählt. So konnten wir Elemente aus dem Labyrith mit der Spirale verbinden. Dadurch ergibt sich eine noch interessantere Wegführung. Diese Form unterstützt einen beim Begehen dabei, von der Hektik des Alltags abzuschalten und erleichtert das bewußte wahrnehmen. Und verhilft einem vielleicht auch zu der einen oder anderen neuen Erkenntnis. Zudem wirkt sie harmonisierend auf die Stimmung und ermöglicht, neue Kraft zu tanken.
Dieses einzigartige Projekt war nur durch die Kooperation von mehreren Personen aus ganz verschiedenen Fachrichtungen zu realisieren.
Stefan Reiff, dem sein Wissen aus der Geomantie und seine Erfahrungen als Seminarleiter von einer Vielzahl von Wahrnehmungs-Seminaren bei der Planung zugute kam und dadurch erst diese besonders energievolle Gestaltung möglich wurde,
Gabriele Link, die mit ihrer Erfahrung als Vorsitzende des Fachverbandes Deutscher Floristen der Region Fulda das Projekt koordinierte und mit einigen Mitgliedsbetrieben die Pflanzen besorgte und diese Betriebe auch die Logistik übernahmen,
Heike Götz, die als Phytotherapeutin und Leiterin von Wild- und Heilkräuterseminaren entscheidenden Einfluss auf die Pflanzenauswahl hatte, so dass nicht nur die Farben und Wuchshöhen, sondern auch deren Heilwirkungen mit einbezogen werden konnten,
und natürlich auch den Junggärtnern der Region, die das Pflanzen übernahmen.